Der lebendige Körper

Eine der wichtigsten Grundlagen des Lebens ist die Bewegung bzw. die Beweglichkeit des Organismus. Der Körper kann nur dann funktionieren, wenn sich in ihm alles in ständiger Bewegung befindet. Die Beobachtung, dass verschiedene Erkrankungen und Beschwerden mit Bewegungseinschränkungen einhergehen prägt die Osteopathie. Die Beseitigung dieser Bewegungseinschränkungen bewirkt eine verbesserte Mechanik und damit eine verbesserte Durchblutung, wodurch eine effektive Behandlung von Beschwerden und Erkrankungen ermöglicht wird.

Die Basis der Osteopathie beruht auf folgenden 5 Prinzipien:

Der menschliche Körper wird als Einheit betrachtet

Der Körper verfügt über selbstheilende Kräfte

Struktur und Funktion stehen in Wechselwirkung zueinander

Die Mobilität aller Gewebe, Knochen und Organe muss gewährleistet sein, damit physiologisches Funktionieren möglich ist

Den Flüssigkeiten im Körper wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Die Osteopathie dient vorwiegend der Erkennung und Behandlung von Funktionsstörungen. Diagnose und Behandlung durch den Arzt oder Heilpraktiker werden in der Osteopathie mit manuellen Techniken durchgeführt und erfolgen mit den Händen.

Die Anwendung osteopathischer Medizin setzt genaueste Kenntnisse der Anatomie und Physiologie voraus. Untersucht und behandelt wird der Körper in den drei Regionen

  • der parietale Bereich umfasst den Bewegungsapparat, also Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln, Faszien
  • der viscerale Bereich umfasst die inneren Organe (Herz, Lunge, Nieren, Magen, Darm, Speiseröhre usw.)
  • der craniosacrale Bereich umfasst die Kreuzbein-Schädelverbindung und damit Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit sowie die dazugehörenden Membranen

In der Osteopathie drückt sich Gesundheit in einer bestimmten Beweglichkeit der Strukturen zueinander aus, deshalb werden parietales, viscerales und craniosacrales System nicht nur für sich untersucht, sondern vor allem in ihrer Beweglichkeit zueinander diagnostiziert und behandelt.

Die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers an die Umwelteinflüsse, sowie an die auf ihn treffenden Belastungen, kann durch verschiedenste Gründe beeinträchtigt sein. Auf diese Weise kann uns eine sehr lange bestehende Gewohnheitshaltung, ein Unfall, eine starke psychische Belastung oder auch ein nicht bewusstes Trauma so aus dem Gleichgewicht bringen, dass Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Störungen des Allgemeinbefindens die Folge sind. Die Aufgabe der Osteopathie ist es nun, dem Körper seine Beweglichkeit zurückzugeben und die Selbstheilungskräfte wieder anzuregen.

Die Ausübung der osteopathischen Medizin ist zu einem selbständigen Beruf geworden, der ein 5 jährige Ausbildung erfordert. Die Qualitätssicherung übernimmt der Verband der Osteopathen (VOD). Schulmediziner und Osteopathen arbeiten zum Wohle der Patienten zusammen.

Auf folgende wissenschaftliche Veröffentlichung zum Thema Osteopathie möchte ich Sie hinweisen:
Deutsches Ärzteblatt 2009: A-232
Herausgeber: Bundesärztekammer

Osteopathie